Inselhafen Prerow
Der seit 1962 bestehende Nothafen „Darßer Ort“ befindet sich in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Als ehemaliger Marinestützpunkt übernimmt er heute eine wichtige Funktion für die Seenotrettung und Unfallversorgung im Seegebiet und dient für in Not geratene Schiffe und für örtliche Fischer als Schutzhafen. Außerdem dient der Nothafen als Standort für den Seenotrettungskreuzer der DGzRS. Für die Erreichbarkeit des Nothafens über die Fahrrinne sind laufend umfangreiche Unterhaltungsbaggerungen erforderlich.
Die Nutzung und Unterhaltung des Nothafens, als Ausnahme von den Verboten der Nationalparkverordnung zugelassen, widerspricht dem Schutzzweck, insbesondere die ungestörte Entwicklung des Nationalparks zu ermöglichen. Durch die Unterhaltungsbaggerungen und die Hafenanlagen wird in die natürliche Küstendynamik eingegriffen.
Ziel des Vorhabens Inselhafen Prerow – Ersatzhafen für den Nothafen „Darßer Ort“ ist es, dem Schutzzweck des Nationalparks entsprechend, die natürliche Küstendynamik im Nationalpark zu ermöglichen, Einflüssen auf den Sedimenttransport und die morphologische Entwicklung in der Prerower Bucht zu minimieren und gleichzeitig die Funktion eines Etappenhafens für Schiffe und einen Standort für die ortsansässigen Fischer zu bewahren. Daher wurde eine Arbeitsgemeinschaft von einem interdisziplinären Planer-Team (ARGE Inselhafen) vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg und dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt M-V mit der Planung eines Ersatzhafens und dem Rückbau des bestehenden Nothafens „Darßer Ort“ beauftragt.
Das Vorhabens beinhaltet die Errichtung eines Inselhafens sowie den Ersatz und die Verlängerung einer Seebrücke am Standort der bestehenden Seebrücke am Strand vor Prerow.
Durch die Gestaltung als Inselhafen können die Einflüsse des Bauwerks auf die Küstenmorphologie minimiert werden.
Des Weiteren werden Anforderungen weiterer Nutzer, wie z.B. der Gemeinde Prerow, berücksichtigt. Die Gemeinde wünscht sich, einen Anleger für ein Fahrgastschiff im Hafen mit unterzubringen.
Das Büro TGP erstellt für die ARGE Inselhafen den Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung sowie den Landschaftspflegerischen Begleitplan.
Durch das umfangreiche Schutzgebietssystem im Untersuchungsraum wird zudem die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen des SPA „Vorpommersche Boddenlandschaft und nördlicher Strelasund“ und der FFH-Gebiete „Darßer Schwelle“, „Darß“ und „Recknitz-Ästuar und Halbinsel Zingst“ geprüft.
Auf artenschutzrelevante Belange wird im Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag eingegangen.
Weitere Informationen über das Vorhaben sind auf der Projekt-Homepage nachzulesen: https://www.inselhafen-prerow.de/
