Hamburger Allee, Schwerin

 

Wettbewerb 1. Preis

Freiraumgestaltung Bürger- und Bildungszentrum Schwerin

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Bildung- und Bürgerzentrum der Landeshauptstadt Schwerin nach außen zu öffnen und dem Gebäude einen großzügigen und einladenden Eingangsbereich zu geben.

Ausgangssituation

Der Schulkomplex in der Hamburger Allee 124/126 ist ein für Schwerin typischer Atriumschulbau der DDR-Typenschulbauten in Plattenbauweise. Der Doppel-H-Körper mit zwei Atrien wird  in Gebäude 1 von der Förderschule und in Gebäude 2 von der Volkshochschule Schwerin genutzt.

Der Gebäudekomplex erweist sich heute als sanierungsbedürftig und wird zeitgemäßen Ansprüchen einer offenen Bildungseinrichtung nicht gerecht. Die separierten Gebäudeeingänge sind klein und liegen zurückgezogen auf dem Grundstück. Zu dem umgebenden Stadtraum mit Ärztehaus, Ladengeschäften und Wohnbebauung fehlen jegliche Bezüge und Wegebeziehungen.

Eine Adressbildung kann der Schulkomplex aktuell nicht leisten.

Die Freianlagen grenzen die Bildungseinrichtung sogar gegenüber dem Umfeld durch eine dichte Baum- und Strauchpflanzung ab und die Eingänge und ihre Vorfelder sind kleinräumig und verschattet.

Mit der Entscheidung der Landeshauptstadt Schwerin die Volkshochschule und Förderschule unter dem Dach eines Bildungs- und Bürgerzentrums zu vereinen, geht die Aufgabe einher ein einladendes und nach außen in den Stadtteil wirkendes Vorfeld zu schaffen.

Entwurf

Der vorliegende Entwurf greift den Ansatz eines gemeinsamen zentralen Eingangs auf und sieht ein durchgängiges und vielseitig nutzbares Vorfeld für das Bildungs- und Bürgerzentrum vor.

Der Entwurf geht von einem homogen gestalteten Freiraum aus in dem die Übergänge von harten gepflasterten Räumen zu weichen grünen und Baumbestandenen Räumen fließend sind. Nach dem Entree an der Hamburger Allee, differenziert der Entwurf in die Teilräume Brückenaufgang, Vorplatz Schule, Baumgarten und Entree Süd.

Die Zugänge zum Bildungs- und Bürgerzentrum liegen demnach im Norden und Süden, aber auch über eine Treppenanlage im Osten. Diese Treppenanlage bezieht sich direkt auf den Haupteingang und richtet sich nur sekundär nach dem städtebaulichen Umfeld im Osten.  

Mittig auf den Vorplatz legen die Verfasser einen zentralen barrierefreien Brückenaufgang. Der Vorplatz setzt sich fort, erschließt die Eingänge der Förderschule und bindet über eine Treppenanlage an die höhere Ebene des Eingangs Bürger- und Bildungszentrum an.

Die Geste des Einladens und Abholens wird durch den Brückenaufgang weit auf den Vorplatz gelegt. Ein großzügiger Aufgang als Brücke, von farbigen Ortbetonwänden gefasst, holt den Besucher von der Hamburger Allee ab und führt ihn zum zentralen Eingang des Bildungs- und Bürgerzentrums. Der Aufgang ist mit einem Glitzer-Asphalt belegt und ab den Abendstunden an den seitlichen Wänden illuminiert.

Der Aufgang ist gleichzeitig Treffpunkt und Kommunikations-ort. Auf den Sitzpodesten wartet man auf den Kursteilnehmer oder den Veranstaltungsbeginn. Pause und Freizeit kann man hier mit Kaffee und Imbiss verbringen.­ Eine Infopoint direkt am Eingang informiert über Veranstaltungen.­

Der Vorplatz soll zur Adressbildung des Zentrums beitragen und über fließende Räume allen Nutzergruppen gerecht werden.

Der Vorplatz mit Fahrradbügeln und Bänken unter den Platzbäumen geht auf der Ostseite des Grundstücks in einen Baumgarten über. Das Betonpflaster in drei leicht changierenden Farbtönungen setzt sich als Fußweg fort und führt über den östlichen Treppenzugang zum südlichen Eingangsbereich. Der Weg unter den Bäumen ist von Bodenstrahlern ausgeleuchtet und illuminiert. Das Grundstück öffnet sich hier zum Umfeld und zur Wegeführung aus der angrenzenden Wohnbebauung. Hier erreichen viele Besucher das Bildungs- und Bürgerzentrum, die vorrangig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anfahren.      

Im Baumgarten sind die vorhandenen Bäume auf dem Grundstück berücksichtigt und durch neue Baum-Pflanzungen ergänzt. Die vorhandenen Strauchgruppen sollen entfernt werden, um das Bildungs- und Bürgerzentrum einsehbar zu gestalten. Die Grundstücksgrenze im Osten wird durch eine niedrige formale Hecke gefasst. Der Entwurf sieht einen lichten Hain aus Robinien und Schnurbäumen vor, Gräser und Stauden bilden hier eine gärtnerische Unterpflanzung und Bänke unter den Bäumen sind Rückzugsorte im Grünen.­

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