Marktplatz und Stadtkirche, Gudensberg

Wettbewerb 2. Preis

Der Dreiklang aus Obernburg, Stadtkirche und Marktplatz

Dem Burgplateau und Plateau der Stadtkirche folgt eine ebene Intarsie auf dem Marktplatz.
In der historischen Altstadt von Gudensberg bilden der Marktplatz und die Stadtkirche den Mittelpunkt eines kleinteiligen Gefüges aus Straßen und Gassen. Der alte Markt und die erhöhte Stadtkirche liegen zu Füßen des Schlossbergs mit der weithin sichtbaren Obernburg.

Dieser Dreiklang aus Burg, Stadtkirche und Markt spiegelt die jahrhundertelange Stadtgeschichte Gudensbergs wider und ist bis heute prägend für das Stadtbild.

Bis heute thront die Burgruine auf dem 300m hohen Schlossberg, in dessen Schutz man die ersten Wohnhäuser, die Stadtkirche und den Marktplatz gebaut hat. Dieses Ensemble ist heute durch bauliche Ergänzungen, neuerliche Straßen- und Platzgestaltungen sowie Baumaufwuchs nicht mehr im Stadt- und Landschaftsraum erkennbar.

 Eine Neugestaltung soll den Dreiklang von Burg, Stadtkirche und Marktplatz herausarbeiten und insbesondere den Marktplatz und die Kirche wieder zum zentralen und erlebbaren Kristallisationspunkt der Gudensberger Altstadt werden lassen.

In die landschaftstypische steile Topographie des Schlossbergs sind für die Obernburg und die Stadtkirche zwei ebene Plateaus eingefügt. Darauf scheinen die beiden Bauwerke zu thronen. Der Markplatz dagegen ist von der starken Topographie geprägt und bietet keine ebene im Stadtraum ruhende Platzfläche mit einer entsprechenden Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit.

 Der Entwurf folgt dementsprechend dem Vorbild des Burg- und Kirchplateaus und fügt in den Marktplatz eine mittige ebene Platzintarsie ein.

 Nachdem alle Straßen und Gassen der historischen Altstadt auf den Marktplatz führen, bildet hier die innere ruhende Platzfläche den Ort des Ankommens und des Aufenthalts und steht im direkten Dialog mit dem freien Kirchenplateau. Mit der Entnahme vorhandener Bäume werden die Stadtkirche und Platzmitte freigestellt und es entsteht eine Bühne für die rahmenden denkmalgeschützten Fachwerkhäuser.

 Das Kirchenplateau und das Platzplateau werden in eine einheitliche Pflasterung gelegt, so dass ein städtischer Gesamtraum aus Marktplatz und Kirche entsteht.

 An diesen verbindenden Platzraum schließen die Straßen und Gassen der historischen Altstadt an.

Der Besucher erlebt das Ensemble aus Markt und Stadtkirche als einheitlich gestalteten Stadtraum und identifiziert hier den historischen Kern der Stadt Gudensberg.

Ein einheitlicher Pflasterteppich aus sandfarbenem bis hellgrauem Granit-Kleinsteinpflaster in der Passé verlegt, umfasst und verbindet Marktplatz und Stadtkirche. Eingefügt in diesen Pflasterteppich sind das Kirchplateau und das innere Platzplateau des Marktes.

Das historische Fassadenbild und die Stadtkirche St. Margarethen werden im Stadtraum freigestellt und bilden mit dem baumbestandenen Schlossberg eine eindrucksvolle Kulisse.

Der neue Marktplatz

Mit der Entnahme der Platanen kann eine ebene Platzfläche geschaffen werden. Der Entwurf legt in die steile Topographie ein mittiges ebenes Plateau als zentrale Aufenthaltsfläche und Veranstaltungsort. Die Höhen werden zur Stadtkirche wie zur Altstadt von dossierten Natursteinmauern abgefangen. Der Höhenverlauf zur Marktstraße wird über ein Rund aus Schleppstufen vermittelt.

Die Platzmitte ist gegenüber den engen Gassen und Straßen der Altstadt als stadträumliches Konträr offen und frei gehalten.

 Vor den platzfassenden Natursteinmauern aus graugelben Sandsteinen stehen lange Sitzbänke als Ort der Begegnung.

Die Bänke mit Holzauflagen und Natursteinsockeln bieten Blick auf die malerische Kulisse der Altstadt und Stadtkirche mit dem Schlossberg im Hintergrund. Gleichzeitig flankieren die Bänke ein zentrales Wasserspiel als Fixpunkt des Platzes.

Das Plateau der Stadtkirche

Das erhöhte Plateau der Stadtkirche St. Margarethen wird als einheitlich gestalteter Kirchhof aufgefasst. Dem Dreiklang aus Obernburg, Stadtkirche und Marktplatz folgend, sieht der Entwurf eine Abstufung von weich und grün zu hart und steinern vor.

Auf das grüne Plateau der Obernburg folgt ein Kirchhof mit Rasenfugenpflaster aus Naturstein. Der Kirchhof ist mit der durchgängigen grünen Pflasterung auch ein vielseitig nutzbarer Aufenthalts- und Veranstaltungsraum. Die Lauf- und Aufenthaltsräume werden sich mit den Jahren im Pflaster abzeichnen und mit den unterschiedlichen Nutzungen auch wandeln.

Das Kirchplateau wird als Pendant zum freigehaltenen Marktplatz aufgefasst.

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